Bilder: © Julia Thallinger
Viele WU Alumni verschlägt es raus in die Welt. Julia Thallinger ist in Singapur gelandet. Sie arbeitet als Innovation & Technology Officer bei Advantage Austria.
Warum?
Der Wunsch, einmal im Ausland zu leben und zu arbeiten, wurde mir wohl bereits von klein auf mitgegeben – mein Papa war beruflich viel im Ausland unterwegs, was letztendlich auch dazu führte, dass wir als Familie von Deutschland nach Österreich umzogen (ja, auch da gibt’s kulturelle Schock-Momente ). Nach Auslandspraktikum in Kanada und Auslandssemester in Thailand war es klar, dass ich früher oder später auch selbst mal langfristig im Ausland landen werde.
Wie?
Durch mein Auslandssemester in Bangkok, Thailand hatte ich bereits Asienerfahrung – als ich dann eine Stellenanzeige eines österreichischen Unternehmens für eine Position in Bangkok sah, war klar: Da muss ich mich bewerben. Und so ging es dann 2017 für die steirische Firma Anton Paar als Deputy General Manager nach Bangkok, um dort eine neue Niederlassung mit aufzubauen und die „Finance & Admin“-Abteilung zu leiten. Als einziger Expat eine große, aber auch sehr erfüllende Herausforderung.
Was?
Nach Positionen in österreichischen Unternehmen mit hohem Exportbezug berate ich mittlerweile genau solche Unternehmen bei ihrem Weg ins Ausland – und zwar als Innovation & Technology Officer am österreichischen Außenwirtschaftscenter in Singapur. Wenn man selbst mal einen solchen Expansionsschritt mitbegleitet hat, versteht man genau, welche Schwierigkeiten, Chancen und Fragen ein solcher mit sich bringt. Zusätzlich bin ich im regen Austausch mit der österreichischen, aber auch lokalen Universitäts- und Start-up-Landschaft, betreue politische sowie Unternehmensdelegationen, vertrete Österreich bei EU-Meetings und anderen diplomatischen Events mit Schwerpunkt Science & Technology und organisiere fachspezifische Veranstaltungen und Konferenzen.
Wo?
Ich lebe mittlerweile in Singapur – die saubere, strukturierte und durchorganisierte Stadt ist ein kompletter Kontrast zum chaotischen, schmutzigen, lauten, aber auch charmanten Bangkok. Wie das Schicksal so wollte, traf ich hier auch meinen österreichischen Partner wieder, mit dem ich 6 Jahre zuvor im gleichen Unternehmen, aber unterschiedlichen Ländern, arbeitete – im Ausland merkt man schnell, die Welt ist klein!
Tipps für Singapur
Bitte ja: Die vielen grünen Flecken in Singapur genießen (Singapur ist eine der grünsten Großstädte der Welt) – und wenn man zur Abwechslung mal wieder etwas „reales“ Asienfeeling benötigt, dann einfach ins Flugzeug springen, denn von Singapur aus ist man in kürzester Zeit praktisch überall. Meine Favoriten sind Thailand und Vietnam.
Lieber nicht: Eine der vielen Regeln in Singapur brechen – von Kaugummi kauen über Mohnstrudel mit ins Land bringen. Bei über 100.000 Überwachungskameras im Staat sollte man hier lieber vorsichtig sein.
Nach der Arbeit: Von Spaziergängen entlang am Fluss, durch die Marina Bay oder im botanischen Garten zu den zahlreichen Cocktail-Bars (praktischerweise befindet sich eine der schönsten bei uns im Bürogebäude – die Atlas Bar im Great-Gatsby-Style) oder lokalem Essen in einem der vielen Hawker Center – je nach Lust und Laune.
