Foto: © Unsplash/Kevin O’Connor

Unsere innere „Juhu, alles ist schön“-Einstellung wird aktuell immer wieder auf die Probe gestellt. Holen wir uns die Zuversicht zurück. Rupert Sausgruber, Theresa Imre, Thomas Brezina und Nina Poxleitner helfen uns dabei.

Rupert Sausgruber, Rektor WU

Foto Rupert Sausgruber

© Klaus Vyhnalek

Meine Gedanken zu …

  • heutige Zeit: Ich sehe vor allem die Errungenschaften, die so vielen Menschen ein besseres Leben ermöglichen; aber natürlich auch die großen Herausforderungen.
  • Zukunft: Mir ist es wichtig, dass wir junge Menschen so ausbilden, dass sie in der Lage sind, mit ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten die Zukunft positiv zu gestalten. Ich bin optimistisch, dass uns das gut gelingt, aber es braucht viel Anstrengung. Darin sehe ich eine zentrale Herausforderung für die Gesellschaft.
  • Chancen: Es gibt so was wie Glück und das ist auch gut so; allerdings denke ich bei Chancen vor allem an Bedingungen und Vorbereitungen, die es braucht, um sie nutzen zu können.
  • Krisen: Sie treffen uns alle; aber manche gehen damit besser um als andere, handeln schneller oder haben besser vorgesorgt. Wir sollten daher immer aus Krisen lernen.
  • Social Media: Ist Teil der Realität und wir alle spielen mit. Selbst konsumiere ich lieber die traditionellen Medien.
  • Mut: Halte ich für eine wichtige Eigenschaft; sowohl persönlich als auch für die Gesellschaft insgesamt, wenn man beispielsweise an Innovation und Entrepreneur-Geist denkt.
  • Perspektiven: Universitäten sollen Perspektiven geben. Das ist eine unserer zentralen Aufgaben.

Theresa Imre, Gründerin und Geschäftsführerin markta

Foto Theresa Imre

© LisaEdi

Meine Gedanken zu …

  • heutige Zeit: Wir leben in einer Zeit, die schneller und vernetzter ist, denn je zuvor und trotzdem fehlt es oft an den großen Ideen und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt.
  • Zukunft: Steht auf dem Spiel. Wir befinden uns mitten in einer globalen Transformation, nun gilt es die richtigen Weichen zu stellen – im Heute für morgen.
  • Chancen: Ich bin eine grenzenlose Optimistin und Kämpferin für das Gute. Je klarer wir uns ausrichten und je mehr man sich dazu bekennt, desto eher ziehen wir auch jene Menschen an, die gemeinsam etwas bewegen wollen.
  • Krisen: Die Krisen der heutigen Zeit sind omnipräsent und hoch komplex; und trotzdem geht es uns faktisch viel besser als Generationen davor. Wir sollten die Perspektiven schärfen, um aus den Fehlern der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen und Dankbarkeit für im Hier und Jetzt zu spüren.
  • Social Media: Die sozialen Medien führen entgegen ihrem ursprünglichen Sinn eher zur Spaltung als zur Vernetzung. Und trotzdem liegt es wie bei jedem anderen Medium daran, was wir als User*innen daraus machen.
  • Mut: Ich will möglichst vielen Menschen Mut machen, ihren inneren Sinn ausleben zu dürfen. Wir brauchen eine solidarische, faire und nachhaltige Welt voller Hoffnung und Empathie, die uns Lust macht, sich darin zu verwirklichen.
  • Perspektiven: „Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann – tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde.“ – Margaret Mead

Thomas Brezina, Autor, Produzent, Podcaster

Foto Thomas Brezina

© Lukas Beck

Meine Gedanken zu …

  • heutige Zeit: Besser als ständig behauptet.
  • Zukunft: Wir müssen das Beste aus dem Heute machen und uns der Verantwortung bewusst sein, dass wir jeden Tag gestalten.
  • Chancen: Sie kommen oft unverhofft und warten darauf, dass wir Ja sagen. Auch wenn uns die Knie im Moment schlottern.
  • Krisen: Sehr unangenehm und oft sehr traurig. Oft aber Wendepunkte und Zeiten, in denen ich das meiste für eine bessere Zukunft gelernt habe.
  • Social Media: Ein buddhistischer Mönch hat einmal dazu gesagt: „Social Media ist wie ein Messer. In der Hand des Mörders kann es töten, in der Hand des Chirurgen kann es heilen.“
  • Mut: Tief Luft holen, dann wächst er in uns. Zurücktreten und alles aus einer anderen Perspektive betrachten hilft.
  • Perspektiven: Jeder Tag ist wie eine Kreuzung: Wir können in die Straße „Ich finde alles fürchterlich“ gehen oder gleich nebenan in die Gasse „Ich mache das Beste daraus“.

Nina Poxleitner, Co-Founder und Managing Partner wirkt.

Foto Nina Poxleitner

© Bianca Jakobic

Meine Gedanken zu …

  • heutige Zeit: Ich hab gerade für ein Paper geschrieben, dass 2,8 Millionen Organisationen in der EU der Social Economy angehören, das heißt, sie verfolgen das Ziel, gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen abzufedern und zu lösen. Das macht mich hoffnungsvoll.  
  • Zukunft: Neugierig, was die nächste große Erfindung sein wird, die nachhaltig und wirkungsvoll unser Leben verändert.
  • Chancen: Nutzen, wenn sie sich ergeben!
  • Krisen: Komplex, leider meist schwer verständlich und dabei wäre es so wichtig, die großen Krisen der Welt in einfachen Worten erklären zu können.
  • Social Media: Etwas, das uns lehrt, wie wichtig es ist, Dinge zu hinterfragen und für sich selbst Grenzen zu setzen, um eine gute Balance zu finden.
  • Mut: Ideen umzusetzen, zu träumen und dann einfach den ersten Schritt gehen. Was kann in den meisten Fällen schon passieren?
  • Perspektiven: Perspektiven haben so viel mit Privilegien zu tun – einerseits sie wahrzunehmen, aber auch sie zu nutzen oder neue Perspektiven zu erträumen. Im Kern meines Tuns als Sozialunternehmerin zeige ich Perspektiven auf und dafür stehe ich jeden Morgen sehr gerne auf, auch als Morgenmuffel.

Brigitte Kuchenbecker

Brigitte arbeitet seit elf Jahren für das ZBP. Ihre Leidenschaften sind das Schreiben und die Personalarbeit – umso besser, dass sie als Chefredakteurin des Karrieremagazins und Autorin des Blogs beide Interessen vereinen kann. In ihrer Freizeit findet man sie in der Natur: beim Wandern, Klettern oder Garteln.

More Posts - Website