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Ausnahmezustand? Packen wir es an! Vorhang auf für 5 WU Studierende, die während dem Corona-Lockdown im Frühjahr im Einsatz waren.

Lucia Feletar

Bild: © privat

  • Alter: 21
  • Studium: IBW
  • Engagement: Corona-Management, St. Anna Kinderspital

Was?

Zu meinen Hauptaufgaben gehört einerseits die Koordination der Test-Officer, die bei Patient/innen zu Hause Corona-Tests durchführen. Ich verwalte die Befunde und bin allgemeine Ansprechpartnerin für alles rund ums Test-Office. Andererseits kümmere ich mich um die Abwicklung des Contact-Tracing. Das heißt, gibt es einen positiven Fall im Spital, müssen alle Kontakte nachverfolgt, die betroffenen Personen in Sicherheitsstufen eingeordnet und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden.

Warum?

Da sich die ganze Welt momentan im Ausnahmezustand befindet und die Situation viele Branchen überfordert, habe ich beschlossen zu helfen. Besonders Spitäler sind hier betroffen und benötigen jede Unterstützung. Daher habe ich den Entschluss gefasst, mich genau hier zu engagieren.

Wie?

Die Anstellung wird über das Rote Kreuz abgewickelt. Auf der Homepage kann man sich über verschiedene Bereiche informieren und bewerben. In meinem Fall half der Zufall: Ich habe mitbekommen, dass zu dem Zeitpunkt für die Stelle im St. Anna dringend jemand gesucht wurde, also habe ich mich in meiner Mail genau darauf bezogen.

Highlights?

Auf jeden Fall die Erfahrung und die Bestätigung, dass meine Arbeit wichtig ist und hilft. Da ich aus einem komplett anderen Umfeld komme, war es etwas ganz Neues für mich, im Krankenhaus zu arbeiten. Einmal zu erleben, wie alles im Hintergrund abläuft, finde ich richtig spannend. Außerdem die Menschen, mit denen ich arbeite. Ich bin ständig mit verschiedenen Stationen, Ärzt/innen und Test-Officern im Kontakt und die Zusammenarbeit ist wirklich gut. Natürlich funktioniert nicht immer alles reibungslos, da die Stelle erst durch unsere momentane Situation mehr oder weniger entstanden ist. Daher ist es umso schöner, im Laufe der Zeit mitzubekommen, wie sich alles durch Erfahrungen und neue Erkenntnisse laufend verbessert.

Lowlights?

Ich würde sagen, der mit den Aufgaben verbundene Stress. Natürlich ist es im Krankenhaus normal, dass gewisse Dinge nicht warten können und schnell erledigt werden müssen. Dadurch wird meine Arbeit hin und wieder recht stressig, aber ich versuche, immer einen kühlen Kopf zu bewahren und mein Bestes zu geben, um alles zu lösen.

 

Ana Cioata

Bild: © ÖH WU

  • Alter: 20
  • Studium: IBW
  • Engagement: ÖH WU

Was?

Seit ich an der WU studiere, wollte ich mich ehrenamtlich bei der ÖH WU engagieren. Das Referat für Bildungspolitik hat mich dabei besonders angezogen, da man nicht nur Studierende berät, sondern diese auch in unterschiedlichen Kommissionen und Konferenzen auf der WU vertritt und sich somit auch direkt für diese einsetzen kann, etwa bei Kapazitätsengpässen oder Studienplanänderungen. Ich habe von Anfang an die Beratung als eine der wichtigsten „Säulen“ unserer Tätigkeit erachtet. In Zeiten von Corona habe ich verstärkt bemerkt, wie wichtig unser Einsatz für die Studierenden ist. Wir haben deutlich mehr zwischen Studierenden und Professor/innen vermittelt, da es in Online-Veranstaltungen schwieriger sein kann, die gegenseitigen Erwartungen und Anforderungen zu kommunizieren.

Warum?

Ich hatte bereits vor meinem Studium an der WU das Glück, Studierende zu kennen, die mir die wichtigsten Sachen an der WU erklären konnten. Dadurch wurde mir bewusst, wie wichtig Unterstützung im Studium ist. Ich wollte etwas weitergeben und mein Wissen mit anderen Studierenden teilen. Dies bereitet mir große Freude, genauso wie die Möglichkeit, Veranstaltungen zu planen und zu organisieren. Ein weiterer Pluspunkt ist natürlich die Gelegenheit, viele andere spannende Personen kennenzulernen.

Wie?

Wer Interesse daran hat, bei der ÖH WU mitzumachen, kann einfach während unserer Öffnungszeiten vorbeikommen oder uns eine Mail schreiben!

Highlights?

Ein Highlight sind immer persönliche Beratungsgespräche, entweder bei verschiedenen Veranstaltungen oder auch während unserer Referatsstunden, wo noch besser auf die Fragen und Anliegen der Studierenden eingegangen werden kann. Gelungene Veranstaltungen oder Projekte sind ebenfalls Höhepunkte, besonders wenn zusammen als Team gearbeitet wurde.

Lowlights?

Natürlich läuft nicht immer alles nach Plan. Gerade bei der Organisation von Events können unerwartete Hindernisse aufkommen: Personen verspäten sich, Informationen werden nicht genau weitervermittelt und so weiter. Vor allem die digitale Umsetzung mancher Veranstaltungen während der Pandemie ist eine Herausforderung. Dabei ist es aber wichtig zu versuchen, möglichst viel daraus zu lernen, um Fehler in der Zukunft vermeiden und die Planung besser gestalten zu können.

 

Ahmet Bozkurt

Bild: © Die Maske Österreich

  • Alter: 24
  • Studium: WIRE
  • Engagement: Mund-Nasen-Schutz „Die Maske Österreich“

Was?

Ich habe gemeinsam mit einem Kindheitsfreund sein bestehendes Unternehmen umstrukturiert und wir haben uns auf die Produktion von Mund-Nasen-Schutzmasken spezialisiert. Über einen Online-Shop können die Masken dann kontaktlos erworben werden. Anfangs haben wir gemeinsam mit der Post innerhalb Österreichs verschickt, dann konnten wir in den deutschen Markt expandieren und kurz darauf in alle 27 Länder der Europäischen Union. Besonders wichtig war es uns auch, die SOS-Kinderdörfer, die Kinderkrebshilfe und viele Schulen in Österreich zu unterstützen. Diese haben wir kostenfrei mit Masken ausgestattet.

Warum?

Zu Beginn der Corona-Krise herrschte ein großer Mangel an Mund-Nasen-Schutzmasken bei uns in Österreich. Vor allem für Privatpersonen war es schwierig, Masken zu kaufen. Das Kontingent in Apotheken und anderen Einrichtungen war ausgeschöpft bzw. komplett ausgelastet. Wir wollten mit einem regionalen und handgemachten Produkt unseren eigenen Beitrag leisten. Ich glaube, dass man auch in herausfordernden und schwierigen Zeiten Hoffnung schöpfen kann. Man muss den richtigen Moment erkennen und die Chance auch ergreifen.

Wie?

Alle Menschen tragen individuelle Fähigkeiten in sich, mit welchen sie das Leben anderer positiv beeinflussen können. Wir haben erkannt, dass es uns zusammen möglich ist, mit unserem Know-how etwas zu verändern: Onur, der bereits seit 5 Jahren seinen eigenen Schneiderbetrieb führt, und ich als Student der WU. Onur ist fürs Handwerk zuständig, ich kümmere mich um die wirtschaftlichen und rechtlichen Belange sowie das Marketing.

Highlights?

Nachdem wir Kindern und Lehrkräften in einer Salzburger Volksschule Masken gespendet hatten, kam die Klassenlehrerin einige Tage später mit einem selbst gebastelten Plakat der Kids zu uns in den Betrieb, um sich im Namen der Kinder für die Spende zu bedanken. Ein gutes Gefühl zu wissen, dass man mit seiner Tätigkeit Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann. Und natürlich sind die Kooperationen mit der WU und den United Nations in Wien, welche wir mit unseren Masken eindecken, ein Highlight für uns.

Lowlights?  

Richtige Lowlights haben wir keine erlebt und Herausforderungen konnten wir immer gemeinsam als Team gut meistern.

 

Patrick Wolfram

Bild: © RKNÖ/Prinz

  • Alter: 25
  • Studium: Master WIPÄD
  • Engagement: Rettungssanitäter, Rotes Kreuz

Was?

Ich bin Rettungssanitäter beim Österreichischen Roten Kreuz und zusätzlich Lehrbeauftragter. Ich führe Erste-Hilfe-Kurse in der Breitenausbildung sowie Kurse im Bereich Großeinsatz- und Katastrophenmanagement in der Sanitäter/innenausbildung durch. Daher ist meine Tätigkeit sehr abwechslungsreich: Ich bin aktiv im Rettungs- und Krankentransport mit einem Rettungswagen unterwegs, arbeite aber auch regelmäßig im Lehrsaal bzw. vor dem Laptop als Vortragender. Mittlerweile bin ich seit mehr als 6 Jahren freiwilliger Mitarbeiter und habe mich im März zum außerordentlichen Zivildienst gemeldet.

Warum?

Für mich stand Mitte März schnell fest, dass ich mich zum außerordentlichen Zivildienst melden und aktiv engagieren möchte. Ich war ja bereits zuvor in der Organisation tätig und merkte, dass die Herausforderungen intensiver wurden, also wollte ich helfen. Dazugekommen bin ich durch meinen Zivildienst, dabeigeblieben, weil mir die Arbeit unglaublich viel Spaß macht. Einerseits kann man durch eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung einen Beitrag in der Gesellschaft leisten, andererseits macht man sehr viele Erfahrungen, die auch in anderen Lebensbereichen von Nutzen sind, und lernt dabei viele verschiedene Menschen kennen.

Wie?

Nach einem medizinischen Eignungstest kann man die Ausbildung zum/r Rettungssanitäter/in absolvieren. Diese besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil und wird durch eine kommissionelle Prüfung abgeschlossen. Die Beweggründe sind hier unterschiedlich: Viele Kolleg/innen kommen, wie ich, durch den Zivildienst zum Roten Kreuz. Es gibt aber auch zahlreiche Personen, die ein freiwilliges Sozialjahr absolvieren oder sich gänzlich freiwillig dazu entscheiden. Es gibt viele verschiedene Leistungsbereiche, dadurch können sich alle Altersgruppen einbringen.

Highlights?

Auf jeden Fall die Dankbarkeit, die man erfährt: sei es nach einem Rettungs- oder Krankentransport oder nach einem erfolgreich abgehaltenen Kurs.

Lowlights?

Persönlich nahe gehen mir Situationen, bei denen ich mit der massiven Einsamkeit von Personen konfrontiert werde. Durch die aktuelle Pandemie mit Kontaktbeschränkungen etc. hat sich die Situation weiter zugespitzt. Ein gutes Gespräch während des Krankentransportes kann dabei wirklich helfen.

 

Felix Bruch

Bild: © Felix Bruch

  • Alter: 22
  • Studium: IBW
  • Engagement: außerordentlicher Zivildienst

Was?

Während der COVID-19-Krise habe ich einen außerordentlichen Zivildienst in einem Wiener Altersheim geleistet. Zu meinen Aufgaben zählten die Essensausgabe, die Einhaltung der erhöhten Hygienemaßnahmen sowie der Kontakt mit den Bewohner/innen. Durch den Lockdown war es vielen Angehörigen nicht möglich, ins Heim zu kommen, somit waren wir Zivildiener/innen, neben dem Pflegepersonal, häufig die einzigen Ansprechpersonen.

Warum?

In meinem persönlichen Umfeld haben sich viele engagiert und dazu bereit erklärt, auf unterschiedlichste Art und Weise mitzuhelfen. Nach einiger Zeit des Nichtstuns wollte ich auch meinen Teil beitragen. Im Nachhinein bereue ich diese Entscheidung überhaupt nicht. Während viele durch die Umstände gezwungen waren, zu Hause zu bleiben, konnte ich einem geregelten Alltag nachgehen und dabei noch etwas dazuverdienen.

Wie?

Ich habe durch die Medien vom außerordentlichen Zivildienst erfahren. Es konnten sich alle melden, die einen Wehrersatzdienst, also Zivildienst, gemacht haben. Man konnte Präferenzen hinsichtlich Organisation bzw. Einrichtung angeben. Die endgültige Entscheidung darüber, wo man hinkommt, konnte jedoch nicht selbstständig getroffen werden.

Highlights?

Die vielen interessanten Menschen, die ich kennenlernen durfte, und ihre spannenden Geschichten. Ein weiteres Highlight waren die sogenannten „Bewegungsrunden“ mit den Bewohner/innen. Dabei wurden in einem Sesselkreis gemeinsam Bewegungen ausgeführt und so auf leichte Art die Aktivität gefördert.

Lowlights?

Ein Lowlight war definitiv, mitanzusehen, wie manche Bewohner/innen als Folge des Lockdowns physisch und psychisch abgebaut haben.