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Dem Erfolg auf die Sprünge helfen.

Du hast bestimmt auch so jemanden im Bekanntenkreis – stets auf der Sonnenseite, scheinbar alles, was er/sie angreift gelingt – sei es die Projektpräsentation, die Gehaltsverhandlung oder die schwierige Uniprüfung. Aber: Kann man gewinnen eigentlich „lernen“? Ich habe mit Entrepreneur und Start-up-Experte Daniel Cronin darüber gesprochen, wie er erfolgreiche Personen und Gründer/innen erlebt. Herausgekommen sind 18 Erkenntnisse, wie du deinem Erfolg auf die Sprünge helfen kannst. Nachahmen empfehlenswert.

Durststrecken übertauchen.

Wo ein Wille, da ein Weg. Auch wenn du noch so viele Hindernisse bis zum Ziel überwinden musst – durchhalten ist angesagt. Cronin: „Die Personen, die sich letztendlich durchsetzen, sind in der Regel jene, die mit einem unbändigen Willen weitermachen, die ihr Ding durchziehen und Durststrecken überwinden.“ Du siehst dich einem Fail gegenüber? Macht nichts! Einfach herausfinden, was nicht funktioniert hat. Und schon wirst du neue Wege, Möglichkeiten und Lösungsansätze entdecken.

An die Sache glauben.

Der Wille versetzt Berge. Und wenn du von ganzem Herzen und mit all deiner Überzeugung an etwas glaubst, dann wirst du auch andere begeistern und mitreißen können. Cronin: „Wenn der Glaube an die eigene Idee groß genug ist, dann entwickelt man automatisch Kampfgeist und Durchhaltevermögen.“

Zuversichtlich sein.

„Ich habe unlängst eine Doku über Bodybuilding in den 70ern gesehen“, erzählt Cronin. „Unglaublich! Arnold Schwarzenegger kommt in einen Raum mit all seinen Mitbewerbern und es ist klar, dass er gewinnt. Einfach, weil er im Kopf schon längst entschieden hat, dass er es schafft.“ Was wir uns von Arni abschauen können? Dass uns Zuversicht und ein gesundes Selbstbewusstsein auf dem Weg zum Ziel helfen. Frei nach dem Motto: „Klar wird das schwierig. Aber das bekommen wir hin.“

Blickrichtung wechseln.

Kennst du eigentlich die Meinung deiner Kritiker/innen? Vielleicht möchtest du sie dir einmal bewusst anhören? „Es ist immer gut, sich selbst zu hinterfragen“, meint auch Cronin. Denn Gegenwind kann durchaus seine Berechtigung haben. Also, auch wenn es manchmal unangenehm ist: Das Betrachten deiner Idee aus einer anderen Perspektive schafft dir neue Blickwinkel. Und vielleicht kannst du an dem einen oder anderen Rädchen noch schrauben und kommst dadurch sogar einen Schritt weiter?

Unsicherheiten aushalten.

Nix ist fix, das haben wir in Corona-Zeiten einmal mehr deutlich zu spüren bekommen. Was heute ist, muss morgen nicht mehr gelten. Und auch wenn wir oft nach Sicherheit streben, kann das Zugestehen von „Ich weiß nicht, wie es weitergeht“ ganz schön befreiend sein. Darüber hinaus schafft es Raum für Neues. Denn die Zukunft ist nur begrenzt planbar.

Verantwortungsbewusst handeln.

No risk, no fun! Und trotzdem kann man nicht immer alles auf eine Karte setzen. Daniel Cronin: „Es ist immer ein schmaler Grat zwischen Risiko und Unverantwortlichkeit. Ich glaube, am Ende des Tages geht es darum, die eigenen Entscheidungen vor anderen Leuten – Familie, Eltern, Mitarbeiter/innen, Kolleg/innen – rechtfertigen zu können. Natürlich kann man nach bestem Wissen und Gewissen agieren und trotzdem scheitern. Die Frage ist immer, was auf dem Spiel steht. Dem sollte ich mir bewusst sein.“

Leidenschaftlich sein.

Love what you do. Denn dann wirst du gut darin sein und auch die Extrameile dafür gehen! Daniel Cronin bringt hierfür Beispiele aus dem Sport: „David Beckham hat stundenlang Freistöße geübt. Und warum? Sicher auch, weil er es geliebt hat.“ Erfolg ist eben nicht nur eine Kopf-, sondern vielmehr auch eine Herzsache. Und netter Side-Effekt: Wenn du etwas wirklich liebst, wirst du auch andere dafür begeistern können. Leidenschaft steckt schließlich an.

Auf das Bauchgefühl hören.

Wer entscheidet – Kopf oder Bauch? Wahrscheinlich musst du von Fall zu Fall abwägen, ob du eher deinem Gefühl oder kritischen Argumenten vertrauen sollst. Denn natürlich können Entscheidungen auf Skeptiker/innen stoßen. „Bei vielen großen Innovationen waren smarte Leute zu Beginn nicht überzeugt von der Idee. Dann ist einmal mehr das eigene Gefühl gefragt.“ Also: Weißt du im Inneren, dass die Idee funktioniert – dann go for it, auch gegen Widerstände! Gibt das Bauchgefühl den Skeptiker/innen aber letztendlich recht – dann ändere lieber die Strategie.

Rückschläge hinnehmen.

Klingt abgedroschen, ist aber wahr: Rückschläge kommen. Sie gehören dazu. „Wenn ich als Boxer/in in den Ring steige, dann werde ich eine kassieren. Wer davon überrascht ist, sollte vielleicht nicht boxen“, so Cronin. Und so viele große Entrepreneur/innen haben ihr Unternehmen am Rande von Konkursen aufgebaut – Walt Disney, Josef Zotter, James Dyson und sogar Bill Gates sind nur als einige zu nennen. Fails hat also jede/r. Entscheidend ist nur, wie du mit ihnen umgehst. Cronin: „Manche reden viel über ihre Momente des Misserfolgs und hadern damit. Andere machen einfach weiter.“

Loslassen können.

Manchmal kann es ganz schön hart sein: Es hat gut begonnen, alles lief nach Plan und plötzlich kommt der Einbruch. Dann heißt es: der Wahrheit ins Auge blicken und die Reißleine rechtzeitig ziehen. So offen und ehrlich musst du wohl zu dir selbst sein. „Ganz realistisch, wenn es den Markt doch nicht gibt und alle Zahlen gegen ein Produkt sprechen, dann muss man diese Idee aufgeben“, so Cronin. Letztendlich macht dich auch das Eingestehen von Fails stärker.

Hart arbeiten.

„Ich habe die Überzeugung, dass ich immer nach meinen letzten Leistungen bemessen werde. Deswegen möchte ich immer das Maximum geben und stecke viel Arbeit in meine Projekte“, meint Cronin. Also: Von nix, kommt nix, um es wieder in einem Sprichwort auszudrücken. „Oft sieht es bei erfolgreichen Menschen so spielerisch aus, aber dahinter steckt zumeist harte Arbeit.“ Und Hand aufs Herz, wie viel Gedanken, Ausprobieren, Meetings, Energie, Abstimmungen etc. wirklich hinter einem Meilenstein stehen, ist von außen freilich schwer zu beurteilen. Das Schöne ist aber: Wenn du von dem Projekt überzeugt bist und dir die Tätigkeit Spaß macht, kommst du meist schnell in einen Flow. Und du merkst gar nicht, wie die Stunden vergehen.

Schwächen zugeben.

Niemand kann alles. Und das muss ja auch gar nicht sein. Wie so oft ist delegieren das Zauberwort. Dazu gehört aber auch, sich und anderen die eigenen Schwächen einzugestehen. Cronin: „Es ist doch sogar eine mentale Stärke zu sagen: ‚Da weiß ich jetzt auch nicht weiter.‘“ So wirkst du sogar selbstbewusst und zeigst Souveränität. Also nur Mut zu Imperfektion – such dir Unterstützung und weiter geht’s.

Veränderung zulassen.

Nichts ist so beständig wie der Wandel. Und manchmal gehen die Veränderungen sogar rasend schnell. Sie aufhalten zu wollen, bringt meist nichts. Werde lieber zum/zur aktiven Gestalter/in. Nehmen wir wieder das Beispiel COVID-19 – von jetzt auf gleich war die Welt völlig anders. Und wir mussten uns den neuen Gegebenheiten anpassen. Ja sogar das Beste daraus machen. Cronin: „Erfolgreiche Leute wissen, dass sie die Zukunft nicht zu 100 Prozent kennen. Aber sie wissen auch, dass sie mit Veränderungen umgehen und schnell darauf reagieren können.“

Dinge, die man nicht ändern kann, akzeptieren.

„Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, und den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden“, zitiert Daniel Cronin den Serenity Prayer. Der Sinn dahinter ist deine Energie nur in Dinge zu investieren, die du auch beeinflussen kannst. Cronin: „Du ärgerst dich über das Wetter? Dann arbeite so hart, bis du es ändern kannst. Studiere Meteorologie, erfinde eine Wettermaschine oder sonstiges. Aber wenn du es nicht ändern kannst, dann akzeptiere es, wie es ist, und kümmere dich um Dinge, die du beeinflussen kannst.“ Gelassenheit wird zum Gebot der Stunde …

Begeistern.

Hast du schon einmal eine Speech von Steve Jobs gehört? Und hat sie dich mitgerissen? „Erfolgreiche Leute können überzeugen und mobilisieren“, meint Cronin. „Auch bei Pitches gewinnt oft nicht die faktisch beste Idee, sondern die, die am besten kommuniziert wird.“ Klar, dein Auftreten kannst du üben. Aber be positive: Begeistern wirst du vor allem durch deine eigene Emotion und deine Leidenschaft für die Sache.

Teamplaying.

Gemeinsam statt einsam. „Ich erlebe, dass Personen, die was draufhaben, in der Regel den Erfolg des Teams und nicht bloß ihren eigenen in den Fokus stellen“, meint Daniel Cronin. Und gerade, wenn man delegiert und sich seine eigenen Schwächen (siehe Punkt 12) zugesteht, ist man auf den Spirit anderer angewiesen. Also Ellbogen wieder einfahren – im Alleingang wirst du selten zum Gewinner/zur Gewinnerin.

Alternativen finden.

Geht nicht, gibt’s nicht. Und natürlich: Manchmal wird Plan A nicht funktionieren – aber dann klappt vielleicht Plan B. Cronin: „Für mich sind sehr erfolgreiche Personen die, die ihr Ziel erreichen, obwohl es nicht einfach war. Und nicht Gründe finden, warum Pläne nicht funktionieren oder meinen, dass es andere viel einfacher haben. Nein, die erfolgreichen packen die Dinge an, analysieren und machen rechtzeitig die Kursänderung.“

Nein sagen.

Last but not least, muss man sich auch eingestehen, wann genug ist. Auch wenn noch so viele spannende Projekte warten, solltest du deine Energien auf einige konzentrieren, um dort richtig gut zu werden. „Das ist ein Balanceakt“, meint Cronin. „Aber die langfristige Perspektive siegt dann. Meist hilft die Frage ‚Was bringt mir XY in 10 Jahren?‘ bei der Entscheidung, welche Projekte ich verfolge.“

 

Brigitte Kuchenbecker

Brigitte arbeitet seit elf Jahren für das ZBP. Ihre Leidenschaften sind das Schreiben und die Personalarbeit – umso besser, dass sie als Chefredakteurin des Karrieremagazins und Autorin des Blogs beide Interessen vereinen kann. In ihrer Freizeit findet man sie in der Natur: beim Wandern, Klettern oder Garteln.

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