Bild: © Kristina Skoreva/Unsplash

Wie so oft im Leben gilt auch für die Personalauswahl: Nix ist fix. Einmal wirst du zu einem Assessment-Center geladen, ein anderes Mal musst du einen Online-Test absolvieren und ein drittes Mal hast du schon nach einem einzigen Bewerbungsinterview die begehrte Jobzusage. Warum ist das so?

Ein vielschichtiger Prozess

Wenn wir an Personalauswahl denken, kommen uns zumeist folgende Begriffe in den Sinn: Bewerbungsunterlagen, Vorstellungsgespräch, Assessment-Center. Und klar – im Bewerbungsprozess müssen sowohl die Bewerbungsunterlagen als auch das persönliche Auftreten überzeugen.

Doch das alleine ist noch lange nicht alles. Oftmals nehmen wir die vielen weiteren Tools, die bei einem Auswahlprozess eine Rolle spielen können, gar nicht wahr. Seien es Online-Datenbanken, die vor allem für die Bewerber*innenadministration eingesetzt werden, Mitarbeiter*innenempfehlungen, die eine besonders hohe Erfolgsquote versprechen, oder das Recherchieren von Kandidat*innen über Social Media, das zumeist nur als Ergänzung zu dem Screenen der Bewerbungsunterlagen gesehen wird.

Unterschiedliches Unternehmen + unterschiedliche Position = unterschiedliche Auswahl

So unbefriedigend es auch sein mag: Für die Personalauswahl gibt es eben kein Patentrezept. Arbeitgeber wählen für ihren Besetzungsprozess genau jene Instrumente, die die meiste Effizienz versprechen – und diese variieren je nach Position und Organisation. Ein Beispiel: Ein multinationales Unternehmen mit 40.000 Mitarbeiter*innen, das im Jahr zumeist mehr Personalbedarf hat als ein KMU mit 40 Mitarbeiter*innen, wird in der Regel auch zu anderen Auswahlmethoden greifen. So können Online-Datenbanken oder Case-Studys helfen, die eingehenden Bewerbungen gezielt zu strukturieren.

Auch kommt für unterschiedliche Positionen ein unterschiedliches Verfahren zum Einsatz. Assessment-Center werden z. B. häufiger für Traineeprogramme und Hearings für Positionen mit Führungsverantwortung eingesetzt, Zoom- oder Teams-Interviews kommen für Erstgespräche über größere Distanzen oder im Social Distancing oft zum Einsatz.

Auf alles vorbereitet sein

Für dich als Bewerber*in bedeutet diese Vielzahl an möglichen Tools, dass du im Bewerbungsprozess eine gewisse Flexibilität beweisen musst. Kein Auswahlverfahren gleicht dem anderen: Die Fragen im Bewerbungsgespräch, das Setting des Kennenlernens und die Übermittlung der Unterlagen variieren.

Bei einem Arbeitgeber wirst du zu einem „Kennenlern-Segelturn“ eingeladen, bei einem anderen findet das Bewerbungsgespräch außerhalb des Office in einem Café statt. Bei einem Arbeitgeber dauert das Interview 20 Minuten, bei einem anderen 1,5 Stunden. Wie auch immer der Bewerbungsprozess verlaufen wird, es gilt Professionalität zu beweisen. Unser Tipp: Flexibel sein und auf Überraschungen einstellen – denn dann ist man auf alles vorbereitet …

Brigitte Kuchenbecker

Brigitte arbeitet seit elf Jahren für das ZBP. Ihre Leidenschaften sind das Schreiben und die Personalarbeit – umso besser, dass sie als Chefredakteurin des Karrieremagazins und Autorin des Blogs beide Interessen vereinen kann. In ihrer Freizeit findet man sie in der Natur: beim Wandern, Klettern oder Garteln.

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