Liebe HR-Verantwortliche, wie denkt ihr eigentlich über …

Was kommt? Was bleibt? Wir haben bei Personalverantwortlichen nachgefragt, wie sie zu aktuell viel diskutierten Themen der Arbeitswelt stehen.

Sarah Koblmüller, Head of Talent Acquisition, Runtastic

4-Tage-Woche

Für manche ein Traum, für andere eine Herausforderung. Die Debatte um die 4-Tage-Woche bringt auf jeden Fall mit sich, dass Unternehmen darüber nachdenken, wie das Arbeitsumfeld flexibler gestaltet werden kann, um auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden bestmöglich einzugehen.

… ChatGPT

Kann beim Verfassen von Bewerbungsunterlagen oder bei der Interviewvorbereitung sicher helfen. In den von ChatGPT generierten Texten jedoch nicht auf die persönliche Note vergessen.

… Home-Office

Home-Office-Möglichkeiten sind der Standard in vielen Unternehmen, werden jedoch unterschiedlich gelebt. Es macht daher Sinn, die Richtlinien des hybriden Arbeitsmodells in einem Gespräch zu erfragen.

… Bewerbungsschreiben

Mit dem Bewerbungsschreiben kann man sich von anderen Kandidat*innen abheben, indem aufgezeigt wird, warum man sich für die Position bewirbt und für das Unternehmen arbeiten möchte. 1, 2 kurze Paragraphen reichen hier jedoch völlig aus.

… KI in der Personalauswahl

Vor allem bei technischen Assessments und der Reduktion von Bias kann KI durchaus sinnvoll eingesetzt werden. Zwischenmenschliche Interaktionen sind bei der Personalauswahl jedoch unerlässlich und komplementieren AI.

… aktueller Jobmarkt aus Unternehmenssicht

Je nach Domäne unterschiedlich. Für manche Positionen gibt es aktuell viele Bewerbungen. Deswegen ist es empfehlenswert, sich entsprechend vorzubereiten, um einen extra guten (ersten) Eindruck zu machen.


Foto: © Runtastic

Christian Dorfinger, Group Head of Talent Acquisition & Employer Branding, Erste Group

4-Tage-Woche

Sehe ich eher kritisch. Wenn man eine 4-Tage-Woche einführt, muss man sehr genau darauf achten, die Mitarbeiter*innen nicht zu überfordern. Es wird schließlich der gleiche Output in kompakterer Zeit erwartet.

… ChatGPT

Ist nur der Anfang der KI-Revolution und ein gutes Tool für viele Bereiche. ChatGPT wird in Zukunft noch mehr in Prozesse eingebunden werden.

… Home-Office

Ist gekommen, um zu bleiben, und mittlerweile ein wichtiger Bestandteil der Arbeitsphilosophie.

… Bewerbungsschreiben

Verliert auch durch ChatGPT oder Ähnliches immer mehr an Bedeutung.

… KI in der Personalauswahl

KI wird Recruitingprozesse revolutionieren. Es ist aber Vorsicht bzgl. Vorurteilen geboten, Diversität & Inklusion müssen einen zentralen Raum einnehmen.

… aktueller Jobmarkt aus Unternehmenssicht

Die Talsohle ist hoffentlich durchschritten, für viele Bereiche sollte es in den nächsten Monaten ein wenig leichter werden, Personal zu finden. Um die Key-Skills (IT, Data etc.) werden wir uns aber auch in Zukunft „streiten“.

Foto: © Andi Bruckner

Sina König, Head of Human Resources, TPA

4-Tage-Woche

Ist bei unseren individuellen und vor allem flexiblen Arbeitszeitmodellen nicht mehr wegzudenken. Besonders das flexible Gleitzeitmodell mit kurzen Kernzeiten zur besseren Vereinbarkeit von Beruf mit Familie und Freizeit spielt dabei eine Rolle.

ChatGPT

Sollte, gerade was den Datenschutz angeht, mit Vorsicht genossen werden. Kann jedoch als erste Richtschnur für die Erstellung diverser Unterlagen (z. B. CV) und die Recherche sehr hilfreich sein.

… Home-Office

Eine Mischung aus Home-Office und Präsenzzeiten macht das Arbeiten miteinander erst richtig spannend, effizient und erfüllend.

… Bewerbungsschreiben

Ist bei uns nach wie vor beliebt, um einen ersten Eindruck der Bewerber*innen zu erhalten. Dabei sind vor allem der schriftliche Ausdruck und inhaltliche Details zur einschlägigen Berufserfahrung und Ausbildung, Motivation, Verfügbarkeit und geplante Wochenarbeitszeit wichtig.

… KI in der Personalauswahl

Die Herausforderung liegt hier dabei, die Technologien zielführend zu nutzen, ohne den persönlichen und Erfahrungs-Faktor beim Recruiting zu verlieren.

… aktueller Jobmarkt aus Unternehmenssicht

Der aktuelle Jobmarkt hat sich im Vergleich zum Jahr 2022 wieder etwas entspannt. Jobhopper*innen (= mehrere kurze Dienstverhältnisse hintereinander) werden weniger gerne oder gar nicht eingestellt.


Foto: © Klaus Ranger


4-Tage-Woche

Achtung liebe Studierende: Schaut darauf, was ein Arbeitgeber unter „4-Tage-Woche“ versteht. Ist es, wie oft medial diskutiert, die volle Arbeitsleistung in 4 Tagen? 32 Stunden bei vollem Lohnausgleich? Oder eine Teilzeitvariante mit 32 Stunden bei aliquotem Gehalt? Das Bewerbungsgespräch ist eine ideale Gelegenheit, um nachzufragen.

Brigitte Kuchenbecker

Brigitte arbeitet seit elf Jahren für das ZBP. Ihre Leidenschaften sind das Schreiben und die Personalarbeit – umso besser, dass sie als Chefredakteurin des Karrieremagazins und Autorin des Blogs beide Interessen vereinen kann. In ihrer Freizeit findet man sie in der Natur: beim Wandern, Klettern oder Garteln.

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