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Von klein bis groß, von etabliert bis neu gegründet, vom öffentlichen Dienst bis zum sozialen Sektor – für den Jobeinstieg stehen dir viele Möglichkeiten offen. Wir haben mit 5 WU Absolvent/innen über ihre To-dos, das Arbeitsumfeld und den ersten Tag im neuen Job gesprochen.

START-UP: “Geht nicht, gibt´s nicht.”

Daniel Andert
Alter: 34
Studium: Master Supply Chain Management
Position: Mobility/Data/Innovation, ummadum

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Welche Aufgaben hast du?

Meine Hauptaufgaben sind Business Analytics und die im Start-up-Bereich nicht zu vernachlässigenden Förderinstrumente. Aufgrund der flachen Hierarchie und des sehr dynamischen Mobilitätsbereiches ist mein Tag jedoch viel abwechslungsreicher und geht nahezu durch das gesamte Spektrum eines jungen Unternehmens.

Wie hast du den Jobeinstieg erlebt?

Da ich schon vor und während des Studiums gearbeitet habe, hatte ich keinen „Flash“ vom ersten Arbeitstag. Was sich jedoch als Novum für mich herausstellte, war die praktische Anwendbarkeit einiger Fächer aus dem Bachelor. Das hätte ich während des Studiums nicht unbedingt erwartet und dass mir mein Wissen aus Mathematik und EBC3 immer wieder aus der Patsche hilft, überrascht mich jedes Mal. Danke an meine Vortragenden und sorry, dass ich ein unaufmerksamer Student war.

Wie sieht dein Arbeitsumfeld aus?

Wir haben ein schickes Büro mit einer ausgezeichneten Kaffeemaschine und essen mittags meist gemeinsam. Wenn es die Zeit erlaubt, versuchen wir auch zusammen zu kochen – mal mit besseren, mal mit schlechteren Resultaten. Regelmäßige After-Work-Biere runden unseren Tageablauf ab und lassen uns auch mal private Gespräche führen.

Wie dynamisch oder stabil erlebst du deine Arbeit?

Die Dynamik ist in einem kleinen Unternehmen wie unserem naturgemäß sehr hoch. Von der Idee über die Entscheidungsfindung bis hin zur Umsetzung vergeht nur wenig Zeit. Ineffizienzen oder Bürokratie gibt es nicht und alle arbeiten nach dem Motto: „Geht nicht, gibt’s nicht.“

Was sind die größten Vorteile? Was deine größten Herausforderungen?

Das Beste ist, dass man in alle Unternehmensbereiche reinschnuppern bzw. mehr oder weniger mitgestalten kann und dadurch in kurzer Zeit sehr viel lernt. Die steile Lernkurve geht aber einher mit steigender Verantwortung und man muss immer am Ball bleiben – Stressresistenz ist hier absolut notwendig. Man genießt viel Freiheit und Flexibilität, kann in Flip-Flops ins Büro kommen, was im letzten Sommer sehr angenehm war, darf aber nicht damit rechnen, dass man um 17 Uhr den sprichwörtlichen Kugelschreiber fallen lassen kann. Wenn es notwendig ist, muss auch mal die Freizeit geopfert werden. Der Spaß an der Arbeit wiegt das aber bei weitem wieder auf.

ÖFFENTLICHER DIENST: „Das Angebot an Weiterbildungen ist beeindruckend.“

Anna Herzog
Alter: 26
Studium: Master Sozioökonomie
Position: Researcherin am Kompetenzzentrum für Nonprofit-Organisationen und Social Entrepreneurship, WU

Bild: © WU

Welche Aufgaben hast du?

Meine Aufgaben sind extrem vielfältig – sowohl inhaltlich als auch formal. Ich arbeite aktuell an 2 Forschungsprojekten, die unterschiedlicher nicht sein könnten: einmal im Kulturbereich und einmal im Bereich humanitäre Hilfe. Dabei bin ich in sämtliche Aktivitäten im Forschungsprozess involviert.

Wie sieht dein Arbeitsumfeld aus?

Im Unterschied zu meinem alten Job mit einem flexiblen Arbeitsplatz habe ich nun einen fixen Schreibtisch und richtig viel Platz – das trägt sehr zum Wohlbefinden bei. Die Infrastruktur am Campus WU ist auch ein ziemlicher Luxus: Man findet hier wirklich alles in nächster Nähe und kann die Mittagspause auch mal im Grünen verbringen – zumindest in der warmen Jahreszeit.

Wie dynamisch oder stabil erlebst du deine Arbeit?

Die Aufgaben sind sehr vielfältig, gerade auch hinsichtlich der Themen, die hier am Kompetenzzentrum behandelt werden. Trotzdem sind die Projekte eher langfristig angelegt und einzelne Abläufe wie Planung und Controlling sind durch die Einbettung in die Organisation der WU klar vorgegeben. Das trägt natürlich zur Stabilität und Planbarkeit in der Projektarbeit bei.

Was sind die größten Vorteile?

Großartig finde ich das Tätigkeitsfeld, welches zwar wissenschaftlich, gleichzeitig aber sehr an der unternehmerischen Praxis ausgerichtet ist. Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus dem WU internen Netzwerk: Wenngleich ich die Forschung weitgehend abgetrennt von anderen Bereichen – Lehre, Administration, Öffentlichkeitsarbeit etc. – wahrnehme, so ist das Angebot an Veranstaltungen und Weiterbildungen beeindruckend. Davon kann ich sowohl in meiner beruflichen als auch in meiner persönlichen Weiterentwicklung profitieren.

Was sind deine größten Herausforderungen?

Anfangs war es für mich schwierig, die „Funktionsweise“ des NPO-Kompetenzzentrums als akademische Einheit der WU zu verstehen, da der öffentliche Bereich für mich ganz neu war. Ich musste Abläufe und Zuständigkeiten sowie Vorgaben und Richtlinien erstmal durchschauen. Herausfordernd ist sicherlich ganz allgemein der Anspruch, neue Erkenntnisse zu gewinnen und diese in einem größeren inhaltlichen Kontext zu verorten sowie diese dann in die Praxis zu übersetzen. Gerade diesen Aspekt der Arbeit finde ich aber gleichzeitig extrem spannend und aufschlussreich.

KMU: „Ich kann mich direkt an den Geschäftsführer wenden.“

Daniel Szamosvari
Alter: 27
Studium: Bachelor Betriebswirtschaft
Position: Presales Consultant, avedos GRC

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Welche Aufgaben hast du?

Zu meinen Aufgaben gehört die Präsentation unserer Risikomanagement-Softwarelösung bei potenziellen Kunden. Abhängig von den Prozessen im Unternehmen und der Rolle der Teilnehmer/innen bereite ich entsprechend eine individuelle Präsentation vor. Sind mir ausreichend Details bekannt, kann ich auch schon eine Art Prototyp konfigurieren, in dem sich das Unternehmen dann besser wiederfindet.

Wie hast du den Jobeinstieg erlebt?

Wie in vielen Unternehmen üblich, verbrachte ich die ersten Arbeitstage mit Kolleg/innen aus HR und IT. Glücklicherweise waren mein Arbeitsnotebook und E-Mail-Account schon ab Tag 1 fix und fertig eingerichtet – das ist keine Selbstverständlichkeit. In den nachfolgenden Wochen war ich dann ausschließlich mit dem Einlernen in das umfangreiche Produkt beschäftigt.

Wie sieht dein Arbeitsumfeld aus?

Ich arbeite an unserem Hauptsitz im 19. Bezirk, wo sich zirka 70 Mitarbeiter/innen auf 3 Stockwerken aufteilen. Die Sales-Abteilung ist im Dachgeschoß, somit bekomme ich jeden Tag ein bisschen Stiegensport. Dabei teilen wir uns die Bürofläche mit der Marketingabteilung. Die „klassischen“ Kommunikationsprobleme bzw. Konflikte zwischen Sales und Marketing gibt es bei uns nicht, meistens bestellen wir uns etwas bei Mjam und essen dann alle gemeinsam – das verbindet!

Was sind die größten Vorteile?

Ich lerne hier die unterschiedlichsten Unternehmen kennen – branchenunabhängig betreuen wir kleine und große Unternehmen, national sowie international, alles ist dabei.  Es kommt auch vor, dass Kunden zeitkritische Anfragen haben, die eine schnelle Reaktion von Kolleg/innen aus verschiedenen Abteilungen erfordern. Hier schätze ich die sehr kurzen Informations- und Entscheidungswege. Außerdem kann ich mich, wenn es die Situation verlangt, auch direkt an den Geschäftsführer wenden – das ist keine Selbstverständlichkeit.

Was sind deine größten Herausforderungen?

Ich lerne in meiner Position vor allem, komplexe Inhalte auf verständliche Weise zu präsentieren. Es ist im Vorhinein nur schwer abzuschätzen, über welches Vorwissen die Teilnehmer/innen verfügen. Meist gibt es einen bunten Mix aus Know-how und Erwartungshaltungen, dem ich zu entsprechen habe.

 

KONZERN: „Es gibt langfristige Entwicklungsmöglichkeiten.“

Moritz Mascotti
Alter: 26
Studium: Master Management
Position: Business Management, UniCredit Group

Bild: © privat

Welche Aufgaben hast du?

Seit kurzem bin ich in der Zentrale in Mailand – davor in München – und arbeite im Kernteam einer Vorständin. Mein Arbeitsalltag ist demnach sehr abwechslungsreich: Wir bereiten Meetings vor, organisieren Konferenzen, arbeiten inhaltlich mit unseren Teams und anderen Divisionen an verschiedensten Projekten.

Wie hast du den Jobeinstieg erlebt?

Da ich durch ein Graduate-Traineeprogramm in die Bank eingestiegen bin, waren die ersten Monate sehr gut geplant und übersichtlich strukturiert. Am Anfang gab es einige Seminarwochen und Workshops, was sich eigentlich nicht sehr vom Uni-Alltag unterschied. An den Arbeitsalltag im Büro habe ich mich danach sehr schnell gewöhnt.

Wie sieht dein Arbeitsumfeld aus?

Das Arbeitsumfeld ist sehr angenehm und professionell. Da ich auf der Vorstandsetage sitze, sind die Büros auch sehr schön und gut ausgestattet. Die Mittagessen werden oft als Netzwerk-Tool verwendet und man verabredet sich mit Kolleg/innen aus anderen Abteilungen und tauscht sich über verschiedene Themen aus. Natürlich gibt es auch „normale“ Mittagessen mit den eigenen Kolleg/innen, oftmals ist auch unsere Chefin dabei.

Was sind die größten Vorteile?

Die größten Vorteile an einem großen Konzern sind, dass man viele verschiedene Bereiche und Aufgaben kennenlernt. Zudem hat man mehrere Aufstiegsperspektiven und langfristige Entwicklungsmöglichkeiten sowie diverse andere Benefits in so einem großen Unternehmen.

Was sind deine größten Herausforderungen?

In einem Konzern kann vieles oft bürokratisch und starr sein: Veränderungen finden nur sehr langsam statt und Entscheidungsprozesse können sehr langwierig sein. Natürlich ist es auch schwieriger, sich in der Vielzahl der guten Kolleg/innen zu behaupten und sichtbar zu sein.

 

NPO: „Meine Arbeitsinhalte sind mir persönlich wichtig.“

Julia Haslinger
Alter: 36
Studium: Magister Internationale Betriebswirtschaftslehre
Position: Programmleitung Nachhaltige Ernährung, WWF Österreich

Bild: © WWF Österreich

Welche Aufgaben hast du?

Meine Aufgaben sind sehr vielfältig. Zu den Themen, an denen ich arbeite, involviere ich unterschiedliche Stakeholder: von Uni-Instituten über NGOs bis hin zu Interessensvertretungen oder Unternehmen. Weiters spreche ich die Politik auf diese Themen an und fordere sie auf, Maßnahmen oder Gesetze zu formulieren sowie umzusetzen. Dies geschieht im Rahmen von Kampagnen, welche gleichzeitig die breite Öffentlichkeit informieren.

Wie sieht dein Arbeitsumfeld aus?

Unser Büro ist im 16. Bezirk in einem Altbau. Wir sind rund 90 Mitarbeiter/innen, aufgeteilt auf 3. Stockwerke und einem eigenen Büro in Innsbruck. Ich bin sehr viel unterwegs, seien es Termine im Haus, z.B. mit der Presse-, Marketing-, Politikabteilung, bei Terminen mit Unternehmen, Partnern oder anderen Interessensvertretungen. Die Mittagspause wird mit Kolleg/innen im Sommer häufig im Innenhof verbracht – oder in einer unserer Küchen, wo auch viel gekocht wird.

Wie dynamisch oder stabil erlebst du deine Arbeit?

Die NGO-Arbeit ist ein sehr dynamisches Feld, einerseits aufgrund der vielen unterschiedlichen Stakeholder, auf die man trifft, andererseits auch aufgrund der Vielfältigkeit der Themen und deren Aktualität. Es entwickeln sich laufend neue politische, wirtschaftliche oder zivilgesellschaftliche Ereignisse, welche unsere Arbeit unterstützen oder auch konterkarieren und darauf wird reagiert.

Was sind die größten Vorteile?

Ich kann an Themen arbeiten, die mich persönlich interessieren: Klimawandel und Artenschutz. Und damit vielleicht sogar einen kleinen Beitrag zu einer hoffentlich großen Veränderung auf unserem Planeten leisten. Meine Kolleg/innen sind der gleichen Gesinnung und somit ist ein weiterer Vorteil, dass ich mit Menschen zusammenarbeite, die genauso wie ich mit Herz und Seele für ihre Arbeit brennen.

Was sind deine größten Herausforderungen?

Wir als NPO haben eine gemeinnützige Aufgabe: Unser Ziel ist es, Umweltverschmutzung und die Verschwendung von Naturgütern zu verhindern sowie die Nutzung erneuerbarer Energie voranzutreiben.  Dabei ist es durchaus herausfordernd, sich immer wieder gegen eingefahrene Gedanken und Strukturen zu behaupten und durchzusetzen. Es ist nicht einfach, Menschen und ganze Unternehmen zu Verhaltensänderungen zu motivieren oder auch die Politik zu bewegen.