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Wie wichtig ist erste Berufserfahrung bei der Bewerbung? Welche Jobs zählen? Und muss es immer ein Praktikum sein – oder sogar eines im Ausland? Fragen über Fragen, denen ZBP Geschäftsführerin Ursula Axmann auf den Grund geht.

Warum soll ich arbeiten?

Der erste und augenscheinlichste Grund, warum Studierende neben dem Studium arbeiten, ist, um Geld zu verdienen. Für 13 Prozent der WU Studierenden steht das Erwerbsleben sogar an erster Stelle – noch vor dem Studium. Für den Großteil der WU Studierenden bedeuten Praktika, geringfügige Tätigkeiten oder auch Teilzeitanstellungen ein Zusatzgeld für Reisen, Wohnen und das Leben an sich.

Neben dem Einkommen ist das Sammeln von Erfahrungen das zweitwichtigste Thema. Während deines Studiums kannst du ohne Druck verschiedene Tätigkeiten ausprobieren und herausfinden, in welchem Bereich du später arbeiten möchtest. Soll es ins Controlling, die Kommunikation oder doch ins Supply-Chain-Management gehen? Gefällt dir die Dynamik eines Start-ups oder die internationale Vernetzung eines Konzerns? Jetzt ist die Chance, ganz entspannt in Unternehmen hineinzuschnuppern.

Geldverdienen und „einfach einmal hineinschnuppern“ sind Gründe für dich persönlich, der dritte Motivator geht in Richtung Arbeitgeber: Unternehmen erwarten bereits vorhandene Berufspraxis – auch für den Einstiegsjob. Denn für Arbeitgeber ist es natürlich ein großer Vorteil, wenn ihre zukünftigen Mitarbeiter/innen bereits wissen, wie gängige Arbeitsabläufe aussehen, wie ein Arbeitstag in der Praxis abläuft und wie ein Unternehmen „von innen“ funktioniert. Und, um ehrlich zu sein: So gut wie alle WU Absolvent/innen haben bereits während des Studiums in der einen oder anderen Weise gearbeitet. Scheinen auf deinem CV gar keine Tätigkeiten auf, dann kommst du als Bewerber/in in einen Argumentationsnotstand.

Welche Möglichkeiten gibt es?

Grundsätzlich ist jede Berufserfahrung wertvoll – sei es ein Praktikum, ein Teilzeitjob neben dem Studium, eine Ferialtätigkeit oder eine geringfügige Tätigkeit. Durch jeden Job erfährst du, wie Unternehmen ticken. In jeder Tätigkeit sammelst du Puzzlesteine, die sich im Laufe deiner Karriere zu einem großen Bild der Arbeitswelt zusammenfügen werden. Und selbst bei einem klassischen Nebenjob zum Geldverdienen bekommst du wertvolle Einblicke in Arbeitsweisen und Prozesse.

Das „fachliche“ Optimum ist aber entweder ein mehrmonatiges Praktikum, in dem du schon inhaltlich in die Tiefe gehen kannst, oder ein längerfristiger studienbegleitender Job mit einem Arbeitsausmaß zwischen 9 und 15 Stunden pro Woche. In beiden Fällen wirst du allein aufgrund der intensiven Dauer schon mit Arbeitsabläufen und Aufgaben diverser Berufsbilder vertraut gemacht. Aber natürlich kannst du auch aus einem einmonatigen Ferialpraktikum immens viel Know-how mitnehmen, wenn du dich engagierst, aktiv einbringst und die Hintergründe der Tätigkeit verstehen willst.

Die Fragen was, wie lange und wie zum Thema „arbeiten neben dem Studium“ beantworten wir dir hier!

 


Wichtige Begriffe für Working Student

Praktika

Praktika sind befristete Arbeitsverhältnisse und werden das ganze Jahr über laufend ausgeschrieben. Häufig dauern sie 3 bis 6 Monate, wobei jedes Unternehmen je nach Bedarf die Dauer individuell festlegt. Kürzere Praktika werden seltener angeboten, da es erfahrungsgemäß einige Zeit braucht, bis Praktikant/innen eingearbeitet sind. Eine Ausnahme sind Sommerpraktika, die – wie der Name schon sagt – in den Sommermonaten stattfinden und daher nur 4 bis 8 Wochen dauern. Diese sind aber die Ausnahme. Der kurzfristige Überbrückungsbedarf im Sommer wird von Unternehmen eher durch klassische Ferialjobs, die fachlich nicht in die Tiefe gehen, abgedeckt. Praktika passen für alle, die fachrelevante Einblicke suchen. Als Praktikant/in arbeitest du an denselben Themen wie das Kernteam des Unternehmens – der Grad der Verantwortung steigt mit der Zeit und hängt vor allem von deiner Einsatzbereitschaft ab.

Studienbegleitende Teilzeittätigkeit

Inhaltlich unterscheiden sich studienbegleitende Teilzeittätigkeiten nicht von Praktika – nicht selten werden solche Stellen auch als Werkstudent/innentätigkeiten oder Praktika in Teilzeit ausgeschrieben. Das Stundenausmaß variiert je nach eigenen bzw. unternehmensseitigen Interessen. Studienbegleitende Teilzeittätigkeiten passen für alle, die das theoretische Wissen des Studiums in der Praxis festigen wollen und gleichzeitig über genügend Selbstorganisation verfügen. Denn die Doppelbelastung durch Studium und Arbeit ist nicht zu unterschätzen.

Nebenjob

Unter einem Nebenjob verstehen wir im WU ZBP Career Center einen Job, bei dem es primär ums Geldverdienen geht und nur in zweiter Linie um den Aufbau von facheinschlägigem Know-how – beispielsweise Kellnern, Lieferservice, Meinungsumfragen. Der Vorteil liegt neben dem Zuverdienst ganz klar in der zeitlichen Flexibilität – angefangen von der fallweisen Mitarbeit bis hin zur Vollzeittätigkeit in den Ferien. Nebenjobs passen für alle, die noch am Anfang des Studiums stehen oder sich einfach etwas Geld dazuverdienen möchten.

 

Ursula Axmann

Ursula ist seit einer halben Ewigkeit für das Career Center der WU verantwortlich. Ihr Herz schlägt höher, wenn sie WU Absolvent/innen trifft, die ihr - oft erst nach vielen Jahren - erzählen, dass sie über das ZBP ihren ersten Job gefunden haben. Mit großem Vergnügen pflegt Ursula freundschaftliche Kontakte zu Top-Career Centers quer durch Europa, um die besten Ideen aus der Karriereberatung an die WU zu holen.

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