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Das Studium ist abgeschlossen und die Zusage für den ersten Job ist auch schon da! Aber wie geht es jetzt weiter? Wir haben mit den Berufseinsteigerinnen Sara und Dorottya über ihre Erfahrungen und Eindrücke in den ersten Wochen im neuen Job geplaudert.

Der erste Tag

Es ist gerade Lockdown, dennoch beginnt der erste Tag für beide WU Absolventinnen vor Ort im Büro. Etwas aufgeregt sind sie schon, aber das legt sich rasch: “Ich habe eine Woche davor ein E-Mail erhalten, in dem mir genau erklärt wurde, was an meinem ersten Arbeitstag alles geplant ist“, berichtet Dorottya, die als Audit Assistant in der Wirtschaftsprüfung angefangen hat. Sie hat ihren Laptop abgeholt und ihren Buddy kennengelernt: „Er hat mir geholfen, mich in unseren Systemen zurechtzufinden und mir gezeigt, mit welchen Plattformen wir arbeiten“, erinnert sie sich. Auch Saras neuer Arbeitgeber, eine international tätige Bank, hat ihr einen erfahrenen Arbeitskollegen zur Verfügung gestellt, der ihr in den ersten Wochen mit Rat und Tat zur Seite steht: „Wir haben über meine zukünftigen Aufgaben im Bereich customer analysis gesprochen. Laptop und Handy habe ich auch von ihm erhalten.“ Außerdem erklärte er der PhD-Studentin mit Schwerpunkt International Business, wie die interne Kommunikation in der Abteilung funktioniert.

Räumlich getrennt, aber dennoch nicht allein – ein digitales Willkommen in Corona-Zeiten

Am Nachmittag ging es dann mit Online-Networking weiter, da aufgrund des Lockdowns viele Kolleg/innen im Home-Office arbeiteten. Saras Abteilung hatte eine Videokonferenz für ein erstes Kennenlernen eingeplant: „Ich habe mich kurz vorgestellt. Meine Kolleg/innen waren sehr interessiert und stellten viele Fragen zu meiner Person.“ Dorottya nahm an einer digitalen Willkommensveranstaltung teil, bei der alle neuen Mitarbeiter/innen begrüßt wurden. Sie wurden in Breakout-Rooms eingeteilt und lösten in Kleingruppen verschiedenste Aufgaben. So hatten sie die Chance, einander auch abteilungsübergreifend kennenzulernen.

Ob es besondere Überraschungen gab? Für Sara auf jeden Fall eine positive! Eine ihrer Kolleginnen spricht auch ihre Muttersprache Farsi. Dorottya wiederum war besonders vom herzlichen Willkommen der Kolleg/innen angetan: „Ich hatte damit gerechnet, zumindest eine Weile die Neue zu sein.“ Dem war aber nicht so! Sie wurde vom ersten Tag an als vollwertiges Mitglied im Team aufgenommen.

Onboarding: Schritt für Schritt in den neuen Job

Ab dem zweiten Tag arbeitete Dorottya dann im Home-Office. Zentral in ihrem Onboarding-Prozess war die unternehmenseigene E-Learning-Plattform. Eine Auflistung aller zu absolvierenden Module inklusive Deadline half ihr, den Überblick zu bewahren: „Anfangs tat ich mir ein bisschen schwer damit, mir die Zeit selbstständig einzuteilen, mittlerweile habe ich aber ein System für mich gefunden.“ Generell war Dorottya von den Lernmodulen beeindruckt. Sie hatte schon vor dem Bewerbungsgespräch vom gut organisierten Onboarding-Programm ihres Arbeitgebers gehört. Wöchentlich werden sogar freiwillige Quick-Learning-Sessions angeboten. Zusätzlich bekam sie auch Aufgaben von ihrem Buddy zugeteilt. Mit der Kommunikation via Video-Call ist Dorottya zufrieden: „Ich habe mich trotz physischer Distanz zu meinen Kolleg/innen nie einsam gefühlt.“ Online-Trainings zu den Themen Corporate Compliance und Security gehörten auch zu Saras überwiegend digitalem Onboarding-Prozess. Sie hatte aber zusätzlich die Möglichkeit, ein paar Kolleg/innen direkt im Büro kennenzulernen. Bei einem gemeinsamen Mittagessen erfuhr sie mehr über das Unternehmen und die konkreten Aufgabengebiete der anderen.

Aller Anfang ist schwer

„Schon am zweiten Tag sollte ich einen Report erstellen! Ich war coronabedingt allein im Büro und kannte mich mit den Systemen noch nicht richtig aus. Das hat mich anfangs etwas überfordert“, lacht Sara. Sie war sich nicht sicher, was genau von ihr verlangt wurde. Also ergriff sie die Initiative, stellte Fragen und holte sich aktiv Feedback von ihren Kolleg/innen. Am Ende war die Abteilung mit Saras aufbereiteten Daten zufrieden und sie konnte ihren Report erfolgreich abgeben. Fragen zu stellen, wenn man etwas nicht sofort verstanden hat, ist ein Rat, den Sara allen Berufseinsteiger/innen mitgeben möchte: „Es braucht ein paar Wochen Zeit, bis man sich komplett zurechtfindet.“ Auch Dorottya kennt das Gefühl, von einer Flut an neuen Informationen überrollt zu werden: „Da hilft es nur, Geduld mit sich selbst zu haben. Man wird sich am ersten Tag nicht jede Abkürzung oder jeden Fachbegriff merken können.“ Gerade am Anfang schleicht sich gerne auch mal ein Missgeschick ein, berichtet sie: „Mein Buddy hat mir dann unter die Arme gegriffen und mich beruhigt. Fehler können schließlich allen passieren.“

Gekommen, um zu bleiben

Und irgendwann kommt dann der Moment, in dem man feststellt, ob der Job zu einem passt oder nicht. Als Dorottya das erste Mal bei einem Kundentermin dabei war, merkte sie, dass sie die richtige Wahl getroffen hat: „Das war nach circa 3 Wochen. Ich war nervös, wurde aber gut darauf vorbereitet. Das Vertrauen, welches mir entgegengebracht wird, bestärkt mich in meiner Berufswahl noch mehr.“ Seitdem ist sie aktiv in die Projektarbeit integriert. Der Austausch mit ihren Kunden bereitet ihr dabei besonders große Freude.

Sara wusste schon von Anfang an, dass das Thema, mit dem sich ihre Abteilung befasst, gut zu ihr passen würde. Sie hat sich im Bewerbungsprozess umfassend informiert und für einen Job beworben, der sich inhaltlich weitgehend mit ihrem PhD-Studium deckt. Aber an einen Schlüsselmoment erinnert sich auch Sara: „Als ich das erste Mal mit meinem Vorgesetzten gesprochen habe, haben wir uns intensiv über meine Forschung unterhalten.“ Im Zuge dessen hat er Sara auch bei der Vorbereitung ihrer ersten Präsentation unter die Arme gegriffen: „Er kennt sich in diesem Bereich sehr gut aus und konnte mir spannende Inputs geben.“ Von da an hatte auch sie die Gewissheit, das richtige Umfeld für sich gefunden zu haben.

Mit Vorbereitung und Offenheit in die berufliche Zukunft  

Abschließend finden die beiden WU Absolventinnen noch Tipps für alle zukünftigen Berufseinsteiger/innen: „Ein bisschen Nervosität wird immer dabei sein. Am besten geht man mit Offenheit und Freude an die ersten Tage im neuen Job heran, dann wird die Aufregung bald vorübergehen“, meint Dorottya. Sara stimmt ihr zu und ergänzt: „Ich habe mich schon im Bewerbungsprozess über meinen zukünftigen Arbeitgeber und die Projekte meiner Abteilung informiert. Das schafft Sicherheit.“ Und wenn man mal etwas nicht weiß? „Einfach Fragen stellen! Auch wenn es anfangs Überwindung kosten mag, hinterher geht es definitiv besser“, lacht Sara.

Vielen Dank an Dorottya und Sara für das Gespräch!

Dorottya, 26, Bachelor BWL, Audit Assistant in der Wirtschaftsprüfung

Sara, 30, MA Marketing&Sales, PhD am Department für International Business, Customer Analyst im Bankenwesen

Martina Gröller

Martina arbeitet seit rund einem Jahr neben dem WU Studium im WU ZBP Career Center. In ihrer Funktion als Peer Advisor und Team Assistenz steht sie für die Fragen der Studierenden offen, berät auf den Events des Career Centers und schreibt für den Blog oder das Karrieremagazin.

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