Bild: © unsplash/bBiuSdck8tU

Gerade jetzt könnte eine perfekte Zeit sein, sich sozial zu engagieren. Und Möglichkeiten, etwas Gutes zu tun, gibt es viele. Hier erzählen 5 WU Studierende von ihren Erfahrungen und Beweggründen.

Moritz

Bild: © Lernen macht Schule/Christian Dusek

  • Alter: 24
  • Studium: Bachelor BWL
  • Engagement: Sport-Buddy, Volunteering@WU

Was?

In meiner Funktion als Sport-Buddy war ich in die Planung, Vorbereitung und Betreuung des von Volunteering@WU organisierten Sommersportcamps involviert. Dort habe ich ca. 35 Kinder aus schwierigen sozialen Verhältnissen bzw. mit Migrationshintergrund mitbetreut.

Warum?

Mir hat die Arbeit mit Kindern schon immer sehr viel Freude bereitet und ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass man unheimlich viel aus dieser Tätigkeit für sich persönlich mitnehmen kann – auch fürs spätere (Berufs-)Leben. Ich bin der Meinung, dass es für unsere Gesellschaft sehr wichtig ist, sozial benachteiligten Kindern Chancen aufzuzeigen und ihnen bei ihrem Entwicklungsweg zur Seite zu stehen. Daher kann ich es sehr empfehlen, sich neben dem Alltagsstress auf der Uni ehrenamtlich zu engagieren. Es ist ein toller Ausgleich und man erhält für viele Dinge einen anderen Blickwinkel.

Wie?

Jedes Semester gibt es Ausschreibungen von Volunteering@WU für verschiedene Möglichkeiten, sich neben dem Studium ehrenamtlich zu engagieren.

Highlights?

Dazu gehören definitiv die strahlenden Kinderaugen, wenn etwas gelungen ist. Und natürlich die Dankbarkeit, die einem entgegengebracht wird. Aber auch der Fortschritt, den die Kinder oft schon in kurzer Zeit machen. Da ist man dann schon stolz, dass man ihnen dabei helfen konnte. Schön war außerdem das “WIR”-Gefühl, das man als Team mit den anderen Lern- und Sport-Buddys sowie den Leiter/innen und Kindern zusammen entwickelt.

Lowlights?

Das Schicksal der Kinder ist oft sehr hart. Da ist es wichtig, sich gut abgrenzen zu können, denn man kann einfach nur versuchen, für die Kinder da zu sein. Dabei kommt man schon mal an seine Grenzen und muss es dann schaffen, einen kühlen Kopf zu bewahren und ruhig zu bleiben.

Christina

Bild: © privat

  • Alter: 21
  • Studium: Master Supply Chain Management
  • Engagement: Rotes Kreuz

Was?

Vor etwa 3 Jahren bin ich über eine Blutspendeaktion am Campus WU zum Roten Kreuz gekommen. Ein Mitarbeiter half mir mit meiner Angst und begleitete mich durch den gesamten Ablauf. Über ihn bin ich dann ins „Blut-Buddy“-Leben gerutscht. Nun kontrolliere ich Fragebögen, erkläre Neuspender/innen, was sie erwartet und versuche, besonders ängstliche Menschen zu unterstützen. Zusätzlich helfe ich aus, wo Not am Mann bzw. der Frau ist – von Essensversorgung und Blutdruckmessen bis hin zum Verarzten von Spender/innen.

Warum?

Die Erleichterung damals, einen Menschen an meiner Seite zu haben, machte mir bewusst, was für einen Unterschied das ausmachen kann. Ich habe auch bereits kleine Vorträge in Schulen und beim Bundesheer gehalten, um meine Zuhörer/innen von der Notwendigkeit der Blutspende zu überzeugen sowie ihnen die Angst zu nehmen – also um Menschen dabei zu helfen, zu helfen.

Wie?

Die Blut-Buddys sind inzwischen bei fast jeder Blutspendeaktion vertreten. Sie sind alle sehr nett und offen und stellen leicht den Kontakt zu den Vorgesetzten her. Ansonsten findet man Informationen auf der Website.

Highlights?

Das Team ist unglaublich nett und hilfsbereit. Man muss nie Angst haben, jemanden um etwas zu bitten oder Vorschläge einzubringen. Auch muss man nur das tun, wobei man sich wohlfühlt – niemand wird zu etwas gezwungen und niemand nimmt einem etwas übel. Die Blut-Buddys sind wie eine kleine Familie, die sowohl durch Höhen als auch Tiefen gemeinsam geht.
Es ist vor allem schön, den Stolz in den Augen der Spender/innen zu sehen, die sich letzten Endes doch überwinden konnten und sich freuen, dass man sie begleitet.

Lowlights?

Es ist immer ein kleiner Rückschlag, wenn einem jemand nicht zuhört, man wie gegen eine Wand spricht oder einem blöde Sprüche entgegenkommen. Dies ist bei einem Fundraising-ähnlichen Job vermutlich normal. Die Highlights überwiegen jedoch jedes Mal und wenn ich dann am Ende der Spende auch nur von einem Menschen höre, dass ich einen Unterschied gemacht habe, gehe ich glücklich nach Hause, weil ich mich dann an mein eigenes „erstes Mal“ bei der Spende erinnere.

Benjamin

Bild: privat

  • Alter: 23
  • Studium: Bachelor Wirtschaftsrecht
  • Engagement: ÖH WU

Was?

Ich war viele Jahre in der kirchlichen Jugendarbeit aktiv. Seit ich in Wien wohne bin ich bei der ÖH der WU ehrenamtlich tätig.

Warum?

Weil es mir viel Spaß macht, etwas zu organisieren und zu planen. Zudem finde ich es toll, sich für andere einzusetzen und zu sehen, wenn man etwas erreicht hat. Super ist auch, dass man mit vielen Menschen zusammenarbeitet, die ähnliche Interessen haben.  Außerdem lernt man bei den zahlreichen Veranstaltungen viele neue Leute kennen. Das war für mich mit ein wichtiger Grund, da ich neu in der Stadt war und so andere Studierende kennenlernen konnte.

Wie?

Bei der ÖH WU gibt es eine spezielle E-Mail-Adresse für interessierte Studierende, an die man sich wenden kann.

Highlights?

In den vielen Jahren hatte ich schon sehr viele Highlights. Ohne diese würde man auch das Interesse an einem Ehrenamt verlieren. Besonders gefallen mir immer die mehrtägigen Veranstaltungen, bei denen man mit anderen richtig in Kontakt kommt und sehr viel erlebt. Auch jedes erfolgreich umgesetzte Projekt ist immer ein Highlight.

Lowlights?

Hatte ich bisher zum Glück kaum. Wenn, dann sind es die Momente, in denen etwas nicht so läuft, wie man möchte oder wenn etwas mühsam wird, weil die nötige Unterstützung fehlt.

Verena

Bild: privat

  • Alter: 23
  • Studium: Bachelor BWL
  • Engagement: Elefanten-Auffangstation in Thailand

Was?

Ich habe für 1 Woche als Volunteer bei einer Elefanten-Auffangstation in Surin, Thailand, gearbeitet. Gemeinsam mit 3 weiteren Freiwilligen habe ich mich um insgesamt 8 Elefanten gekümmert. Diese waren zuvor in einem Zirkus oder bei einer Touristenattraktion missbraucht und gequält worden. Wir haben sie gefüttert, mit ihnen Spaziergänge gemacht und ihr Essen geerntet. Wir sind auch mit ihnen baden gegangen und manchmal haben wir sie auch einfach nur beobachtet.

Warum?

Ich wollte etwas Gutes tun und mich um Tiere kümmern, die sonst keine Unterstützung bekommen. Nachdem mich Elefanten schon immer fasziniert haben und eine Freundin so eine ähnliche Tätigkeit in Afrika ausgeübt hat, habe ich mich schließlich auch dazu entschlossen.

Wie?

Ich habe die Reise über praktikawelten.de gebucht. Man bekommt Infobroschüren zugeschickt und muss dann eine Art Online-Test machen, um sich vorzubereiten.

Highlights?

Die Zeit mit den Elefanten war der Wahnsinn! Es sind so tolle und liebevolle Tiere. Die jüngeren Elefanten wollten immer mit uns spielen. Der kleinste Elefant war gerade einmal 5 Monate alt und ein richtiger Tollpatsch. Was mir am besten gefallen hat, war das Schwimmen mit ihnen. Toll war auch, dass sie nicht angekettet wurden, sondern sich frei bewegen durften – natürlich unter Aufsicht.

Lowlights?

Eigentlich fällt mir nicht wirklich etwas ein. Es war jedoch schlimm anzusehen, dass direkt in unserem Dorf viele Elefanten angekettet waren und schlecht behandelt wurden.

Jansher

Bild: privat

  • Alter: 31
  • Studium: Bachelor BWL
  • Engagement: Selbsthilfe Darmkrebs

Was?

Ich engagiere mich im Rahmen der Selbsthilfe Darmkrebs. Dabei berate und unterstütze ich in Selbsthilfeangelegenheiten bei Themen wie: Anforderung eines Behindertenausweises, Krebs und Arbeit, Ernährung, Erfahrungsaustausch oder Reha. Ich helfe auch mit generellem Nebenwirkungsmanagement und unterstütze beim Umgang mit herkömmlichen, therapieinduzierten Nebenwirkungen.

Warum?

Da ich selbst Betroffener und ehemaliger Patient bin, habe ich mich vor einigen Jahren dazu entschlossen, der Gesellschaft etwas zurückzugeben und onkologischen Patient/innen zu helfen. Ich möchte dazu beitragen, das Leid der Patient/innen zu lindern. Deshalb stehe ich an vorderster Front, wenn es um Aufklärung geht, sowohl für Patient/innen, als auch für Ärzte bzw. Ärztinnen und Vertreter/innen der Pharmazeutischen Industrie.

Wie?

Es war mir ein großes Anliegen, meine Erfahrungen weiterzugeben. Vor allem war es aber auch eine Art der Selbsttherapie, um das Erlebte aufzuarbeiten. Nichtsdestotrotz kann man auch als engagierter Mensch etwas tun. Am besten ist es, sich an eine der Selbsthilfegruppen oder die Krebshilfe zu wenden und dort nachzufragen.

Highlights?

Als ich meinen ersten Vortrag im AKH Wien zum Thema Polyneuropathie hatte, wurden über die Selbsthilfegruppe 8 Patient/innen dazu eingeladen. Es kamen dann jedoch über 50 Leute, die sich alle freuten, endlich mehr über das Thema zu erfahren. Das hat mich in meinem Vorhaben, weitere Vorträge bzw. Workshops zu halten, bestärkt.

Lowlights?

Leider stehen auch heute noch viele Menschen der evidenz-basierten Medizin skeptisch gegenüber und suchen sich in ihrer Verzweiflung alternative Wege, um die Erkrankung zu bekämpfen und wenden sich der Medizin ab. Ich habe viele sehr liebe Menschen kennengelernt und leider dann durch diesen Umstand verloren. Es ist mir daher ein großes Anliegen, in diesem Bereich aufzuklären und zu unterstützen.

Brigitte Kuchenbecker

Brigitte arbeitet seit elf Jahren für das ZBP. Ihre Leidenschaften sind das Schreiben und die Personalarbeit – umso besser, dass sie als Chefredakteurin des Karrieremagazins und Autorin des Blogs beide Interessen vereinen kann. In ihrer Freizeit findet man sie in der Natur: beim Wandern, Klettern oder Garteln.

More Posts - Website