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Daniel hat an der WU das Masterstudium Wirtschaftsrecht abgeschlossen und Erfahrung in der Steuerberatung, im Management Consulting und im Gerichtsjahr gesammelt. Heute arbeitet er als Data Scientist bei einem Fintech. Vom Rechtsstudium in die IT? Wie passt das zusammen?

Du hast einen sehr vielseitigen Werdegang. Wie kam es dazu?

Ich kam an die WU, weil ich etwas mit Geld machen wollte. Schnell entdeckte ich jedoch meine Vorliebe für das Wirtschaftsrecht: Das Lösen der komplexen und doch logischen Problemstellungen machte mir Spaß und forderte mich entsprechend. Während meiner Arbeit in der Steuerberatung merkte ich allerdings schnell, dass viele Prozesse manuell und repetitiv waren. Das Lösen von interessanten juristischen Problemstellungen war überschattet von einer Vielzahl an Routineprozessen. Auf meine Bestrebungen das zu ändern wurde jedoch immer mit „das brauchen wir nicht“ geantwortet. Dies, und auch die Entwicklungen auf der ganzen Welt, bestärkten mich in der Ambition in die IT Branche einzusteigen. Meine Intention war, repetitive Tätigkeiten zu automatisieren. Und heute denke ich mehr denn je, dass sowohl Jus als auch IT sukzessive erkennen, dass sie ohne den anderen nicht auskommen.

Wie hast du dir die IT-Kenntnisse angeeignet?

Über diverse Kurse und Projekte brachte ich mir selbständig das Programmieren bei. Im Internet kann man heute eigentlich alles selbst lernen. Man braucht nur Disziplin und Ausdauer. Mein Weg verlief vom technischen Projektmanagement, über Web Development bis hin in den Data Science Bereich. Heute beschäftige ich mich hauptsächlich mit Problemstellungen der Informatik, Mathematik und branchenspezifischen Aspekten.

War der Quereinstieg leicht?

Ob etwas leicht ist, hängt wohl viel mit der eigenen Einstellung zusammen. Man muss bereit sein, von Null an viele Konzepte neu zu lernen. Das verlangt bei einem abgeschlossenen Studium schon viel Motivation. Außerdem wird man von einigen Menschen schubladisiert – das Beschreiten eines zweiten Weges wird als problematisch gesehen. Wichtig ist, dass man von der eigenen Vision selbst so überzeugt ist, dass man auch andere überzeugen kann.

Was kannst du dir aus deinem Studium für deinen jetzigen Job mitnehmen?

Das Abstrahieren von Problemstellungen und das Subsumieren in Lösungsstrukturen hilft in meiner Programmiertätigkeit, Managemententscheidungen, aber auch in allerlei privaten Fragestellungen. Eine Grundausbildung im Recht ist auch enorm hilfreich, um Prozesse in der Wirtschaft zu verstehen. Viele wirtschaftliche Praktiken gibt es schlicht und einfach wegen dem juristischen Rahmen.

Du hast im Career Center das Guided Self-Assessment besucht. Welche Erkenntnisse hast du gewonnen?

Der Workshop hat mir geholfen zu erkennen, worin meine Stärken liegen. Durch das umfangreiche Vorbereitungsmaterial und insbesondere durch das Einzelgespräch mit Karriereberater Robert wurde mir außerdem bewusst, was mir für meinen weiteren Karriereweg wichtig ist. Besonders gefallen hat mir die Art der Fragen. Der Workshop stellt eine individuell zugeschnittene Hilfestellung für den Jobeinstieg dar.

Wann macht es deiner Meinung nach Sinn, zum Guided Self-Assessment zu kommen?

Wenn man das Gefühl hat, dass man den Standard Weg nicht gehen möchte, aber auch nicht weiß wohin die Reise sonst gehen kann. So war es bei mir zumindest. Ich denke aber, dass ein Self-Assessment bei jeder Unsicherheit in Bezug auf den Karriereweg hilfreich ist.

Vielen Dank für das Gespräch!

Brigitte Kuchenbecker

Brigitte arbeitet seit elf Jahren für das ZBP. Ihre Leidenschaften sind das Schreiben und die Personalarbeit – umso besser, dass sie als Chefredakteurin des Karrieremagazins und Autorin des Blogs beide Interessen vereinen kann. In ihrer Freizeit findet man sie in der Natur: beim Wandern, Klettern oder Garteln.

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